07. June 2017
Christopher KammenhuberLeben ohne Smartphone

Sebastian Díaz de León ist 26 Jahre alt und studiert im 10. Semester Architektur an der Universität der Künste Berlin
Redaktion: Wie häufig schaust Du täglich auf Dein Smartphone?
Sebastian Díaz de León: Gar nicht, da ich – wie wahrscheinlich viele Kunststudenten – keins besitze.

Was zeigt die Startseite Deines Smartphones?
Nunja…
Wohin führt uns das Digitale – in die absolute Freiheit oder die absolute Abhängigkeit?
Es führt in beides. Heute muss man die Informationen selbstständig filtern und wissen und lernen wie man filtert. Falls man jemanden hat, der die Informationen für einen filtert, muss man sich immer der Abhängigkeit von Leuten bewusst sein. Die absolute Selbstständigkeit ist natürlich auch möglich. Auf jeden Fall beides.
Wie hat die Digitalisierung Deine Arbeit geprägt?
Im ersten Jahr meines Architektur-Studiums haben wir noch alles per Hand gezeichnet. Das bietet die UdK regelmäßig an, damit wir ein Gefühl dafür bekommen, wie man früher gearbeitet hat. Mittlerweile wird alles mit dem Computer gezeichnet. Ich persönliche lege zwar noch großen Wert darauf, mit der Hand zumindest zu skizzieren aber digital können viele Leute zusammen an einem Projekt arbeiten.
Hat die Digitalisierung die Arbeit vereinfacht?
Es hängt davon ab mit was man effektiver ist. Bei der Arbeit am Computer verliert man sich sehr schnell im Detail und erwischt sich irgendwann dabei, wie man Linien um 0,004cm verschiebt.
Und was entwerft ihr?
Das ist sehr unterschiedlich und hängt stark von den Professoren ab. Jeder Professor hat eine eigene Note. Der universitäre Fokus liegt im Entwurf und der Neubauplanung. Wir lernen aber auch viel über Stadtplanung und Städtebau. In der Umsetzung sind wir sehr frei und können auch eigene Projekte umsetzen.
Hindert Dich das fehlende Smartphone?
Es gibt Momente, wo ich denke, dass es schon praktisch wäre. Vielleicht ist es später hilfreich, falls ich 24/7 Emails beantworten muss. Oft ist es auch sehr entspannt. Ich genieße es, nicht zugeballert zu werden und nur zu bestimmten Stunden am Tag zu digital unterwegs zu sein.